Buffys erstes GameBoy Advance-Abenteuer
spielt im Verlauf der vierten Staffel der Serie. Die Story ist
schnell erklärt: Eine Mischung aus diversen bekannten Bedrohungen.
So trifft man im Spielverlauf zum Beispiel auf die Gentlemen
und deren Helfer (Dämonen in Zwangsjacken), auf Adam, den man sogar
töten darf/muss, auf Vampire und die üblichen Kreaturen der Nacht.
Verantwortlich für die Rückkehr des ein oder anderen Schurken ist
wohl König Darkhul, der mit seinem Zepter tote Dämonen
wiedererwecken kann. Dennoch ist ein erneutes Auftauchen Adams oder
der Gentlemen, die letzen Endes wieder ihre Köpfe verlieren, nicht
gerade die originellste Idee.
Das Gameplay ist eine typische Mischung aus 2d-Jump&Run und
veraltertem Actionspiel. Somit erinnert es an das erste Buffy-Spiel
für den GameBoy Color. Jedoch wurden auch deutliche Verbesserungen
vorgenommen. Ein Vampir muss nun nicht bis zur Bewusstlosigkeit
geschlagen werden, bevor man ihn pfählen darf, sondern kann auch
direkt von der Seite zu Staub verwandelt werden. Reicht ein Stich
zum Töten nicht aus, verliert man einen Pflock aus dem Inventar
(maximal kann man 9 mit sich tragen). Hat
man es geschafft, den Gegner auf den Boden zu werfen, duckt man sich
einfach, und gibt ihm auf gewohnte Manier den Rest.
Die Level an sich sind getreu dem Konsolen-Vorbild interaktiv
gestaltet. Bänke oder Bretterwände werden zu Pflöcken
verarbeitet, aus Kisten zaubert man neue Waffen oder Munition. Man
kann sich relativ frei bewegen und muss nicht zuerst Dämonen
beseitigen, bevor das Bild endlich weiterscrollt. Um an höher
gelegene Bereiche zu kommen, kann man Kisten oder rollende Betten
zur Hilfe nehmen. Taucht ein Pfeil vor einer Tür, einem Fenster,
oder ähnlichem auf, folgt man diesem in den nächsten
Spielabschnitt.
Der Spielaufbau &
Fähigkeiten
Das
Game bietet drei Schwierigkeitsgrade an, die man beim Spielbeginn
auswählen kann (einfach, mittel, oder schwer). Da manche Stellen
den einen oder anderen bestimmt zur Verzweiflung bringen können,
kann man nach jedem Level entscheiden, auf welchen der drei
Spielstände man seinen Fortschritt speichern möchte. Ein Sichern
mitten im Level ist jedoch ebenso nicht drin, wie Checkpoints nach
schwierigen Stellen. So muss man todesmutige Sprünge oder Kämpfe
nach einem Sturz in die Tiefe oder erhöhtem Energieverlust nochmals
bewältigen.
Zwischen
jedem Level darf man sich bei den äußerlich gelungenen
Zwischensequenzen erholen. Die Story, wenn man sie schon so nennen
will, wird durch Screenshots aus Folgen der vierten Staffel, die neu
betextet wurden, erzählt. Leider ist der Versuch, charaktertypische
Kommentare abzugeben, nicht unbedingt gelungen. So zeigt Anya zwar
übertriebenen Sarkasmus, doch dieser kann nur als langweilig (oder
schlecht übersetzt?) bezeichnet werden. Buffy schlägt außerdem
mit typischen Bemerkungen über die Umstände, dass sie eine
Jägerin ist, um sich, was ebenfalls wenig Abwechslung bietet.
Im Spiel selbst überrascht die GameBoy-Buffy durch Bewegungen, die
leicht von Lara Croft ("Tomb Raider") inspiriert zu sein
scheinen. Sie klettert nun rissige Wände hoch, schwimmt durch
Wasser oder kriecht enge Öffnungen entlang. Auch Sprinten ist -zum
Beispiel auf Förderbänden- hin und wieder angesagt. Ihren Grips
beweist sie bei diversen Schalter-Rätseln oder Logik-Spielen. So
muss man, bevor man Darkhul stellen kann, erst eine Runde
Tic-Tac-Toe gegen die Mächte der Finsternis spielen. Hat man
gewonnen, darf man wieder Stärke beweisen und dem Grauen ein für
alle Mal ein Ende setzen.
Das Inventar &
Kampfsystem
Waffen liegen, wie die Energie (in Form von
kleinen, blauen oder roten Herzchen), frei in der Gegend herum und
warten darauf, eingesteckt zu werden. Auch
gerettete Geiseln (die allesamt gleich aussehen) bedanken sich mit
diversen Hilfsgegenständen. Die beste Methode, das Inventar wieder
aufzustocken, ist allerdings eines der Bonuslevel, die manchmal nach
Vollendigung einer Mission warten. In einer vorgegebenen Zeit darf man
Kisten und Wände zerschlagen, um so an Items ranzukommen.
Das Interessante am Inventar ist die Kombinationsmöglichkeit der
verschiedenen Waffen. So feuert man plötzlich entflammte Geschosse
oder Weihwasser, oder gibt Elektro-Waffen den nötigen Saft zum
schießen. Meist werden Gegner durch die effektiven Waffen jedoch nur
geschwächt, den Rest darf wie gewohnt der Pflock erledigen. Sollte
man aber einmal kein Holz zur Hand haben, tut es in der Not auch Feuer
oder das Schleudern einer Axt, um einer Kreatur zu enthaupten.
Ebenfalls merklich verbessert wurde Buffys waffenlose Technik.
Hämmert man schnell auf die A- und B-Knöpfe (dahinter steckt
vermutlich ein System, das man nicht unbedingt durchschauen muss),
entlockt man der Jägerin kraftvolle Kombo-Attacken. Ein pinkes
Leuchten zeichnet einen effektvollen Treffer ab, und der Gegner
verliert merklich an Energie. Das sieht nicht nur gut aus, sondern
erleichtert auch das Ausschalten der Widersacher. Mit etwas Glück
stürzt ein Vampir nach einer Attacke auch von der nächsten Klippe
(wodurch er jedoch kein Extra hinterlässt).
Fazit
Verglichen mit dem ersten Versuch, der in einem
milde gesagt enttäuschenden Ergebnis endete, kann das zweite Spiel
dank GameBoy Advance-Technik durchaus überzeugen. Einige
neue Spielideen verhindern, dass man das Spiel nach einmaligen
Durchzocken am liebsten gleich umtauschen würde, und bieten
Unterhaltung für zwischendurch. Aufgrund des bescheidenen Umfangs von
16 Leveln ist es vielleicht auch ganz gut, dass einen die ein oder
andere Stelle mal zur Weißglut bringen kann. Seinen Frust kann man in
solchen Fällen ja dank multipler Spielstände an einem Untoten aus
früheren Leveln auslassen, oder den Monstern mit dem Handschuh von
Myneghon ordentlich einheizen.
Sicherlich wäre, zum Beispiel durch engere Zusammenarbeit mit
erfahrenen Autoren der Serie oder Buchreihen, noch mehr aus der
Linzenz rauszuholen gewesen (die Konsolenvorbilder beweisen immerhin,
dass Spielstorys sich auch gut in den Serienmythos einbetten lassen),
doch man kann THQ für "König Darkhuls Zorn" durchaus
gratulieren.
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Into Every Generation ...
... a Slayer is born. Das galt zumindest, bis Buffy Summers auftauchte. Plötzlich gab es zwei Jägerinnen, sechs Jahre später sogar Tausende davon. Begon- nen hat in der Serie alles an der Sunnydale High, wo Buffy ihren Mentor Rupert Giles kennen lernte und von ihren Mitschülern Willow und Xander persönlich und "beruflich" unterstützt wurde.
Überzeugen kann die Serie vor allem auf zwischenmenschlicher Ebene. Denn die Mächte der Finsternis werden in Buffy nicht selten von persönlichen Dämonen überschattet. Was sich in den sieben Jahren am Schlund der Hölle alles abgespielt hat könnt ihr in unserem Episodenguide detailliert nachlesen.